FISCHER IN BANSIN: Der einsame Kampf - Überfischung bedroht eine Tradition | WELT Magazin Doku. Das Seebad Bansin an der Ostsee ist nicht nur für seine beeindruckende Kur- und Bäderarchitektur bekannt, sondern auch für seine lange Tradition im Fischfang. Lokale Fischer versorgten die Gäste seit jeher mit frischem Fisch direkt aus der Ostsee. Eddie Stoll, einer der letzten Fischer in der Region, kann von einem drastischen Rückgang seiner Kollegen berichten. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Fischer in Deutschland mehr als halbiert, und Bansin hat es besonders stark getroffen. Während früher in Bansin noch rund 45 Fischerboote aktiv waren, sind es heute kaum mehr als 40, manchmal sogar weniger. In Ahlbeck waren es einst um die 60 bis 65 Boote, während in Heringsdorf nur 10 oder 12 Fischer tätig waren. Die Situation hat sich drastisch verändert, und heutzutage sind diejenigen, die hauptberuflich als Fischer arbeiten, zur Minderheit geworden. Für Eddie Stoll, der sein kleines Boot nur noch selten ausfahren kann, um zu fischen, lohnt sich das Geschäft immer weniger. Die Ostsee gilt als überfischt, was bedeutet, dass die Fischbestände stark zurückgegangen sind. Doch nicht nur das ist ein Problem. Auch die ungehinderte Aktivität von Kormoranen, die sich am Fischbestand bedienen, setzt den Fischern zu. Insbesondere der Zander, einst reichlich vorhanden, ist heute nahezu verschwunden. Eine Ursache hierfür ist der ungebremste Appetit der Vögel auf den jungen Zander. Während einer Kontrollfahrt, die von eher niedrigen Erwartungen begleitet wird, stellt sich heraus, dass die Ausbeute minimal ist. Eddie Stoll fängt nur einen einzigen Fisch, und dieser ist noch dazu geschützt und darf nicht gefangen werden. Er erklärt, dass der Fisch geschont werden muss, um die Population zu erhalten. Dieser Moment verkörpert die Schwierigkeiten, mit denen Fischer wie Stoll täglich konfrontiert sind. Die Zeiten haben sich geändert. Das einstige Fischerdorf Bansin hat seinen Charakter verloren. Die Fischerbuden, die einst frischen Fisch direkt aus der Ostsee verkauften, sind geschlossen und verfallen. Der nordische Fisch, der noch in Restaurants angeboten wird, stammt meist nicht mehr von hier, sondern von internationalen Fischmärkten. Auch Eddie Stoll hat umsatteln müssen. Die Fischerei ist für ihn nur noch Nebenerwerb, eine Liebhaberei. Seinen Lebensunterhalt verdient er nun mit einer Hotelpension, die er mit seiner Frau betreibt. Für die Gäste bietet er Bootsfahrten und kleinere Events an, um ein wenig Fischerei-Romantik zu vermitteln. Trotz der Herausforderungen gibt Eddie Stoll nicht auf. Vielleicht werden die Fangquoten eines Tages gelockert, und es kehren bessere Zeiten für die Fischer von Bansin zurück. In der Zwischenzeit bleibt die Fischerei ein hartes Geschäft, das von Hingabe und einem unerschütterlichen Glauben an die Tradition geprägt ist. #fischerei #bansin #doku 🔵 WELT DOKU YouTube Channel null 🔵 Der WELT Nachrichten-Livestream https://www.youtube.com/channel/UCZMsvbAhhRblVGXmEXW8TSA 🔵 WELT Podcasts YouTube Channel null 🔵 WELT Nachrichtensender YouTube Channel null 🔵 WELT Netzreporter YouTube Channel null 🔵 Die Top-Nachrichten auf WELT.de http://bit.ly/2rQQD9Q 🔵 Die Mediathek auf WELT.de http://bit.ly/2Iydxv8 🔵 WELT Nachrichtensender auf Instagram https://bit.ly/IGWELTTV 🔵 WELT auf Instagram http://bit.ly/2X1M7Hk