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Jesus ist eben auch nur ein Mensch, der mal ein paar Lines ballert. Dieses fĂŒr Hardcore-Christen provokante Gedankenspiel besingt die britische Musikerin Venbee mit ihrem Kollegen Andrew Goddard im tollen Song âMessy In Heavenâ. Wir trafen sie zum Interview.
âI heard Jesus did cocaine on a night out / Eyes wide open, dilated, but he's fine now / And if his father ever finds out / Then he'd probably knock his lights out / Gets a little messy in Heaven.â Jesus als renitenter, wild feiernder, vermutlich dabei immer noch langhaariger Teenager â dieses Bild malt Erin Vemby Anna Doyle alias Venbee mit dem Musiker Andrew Goddard im gemeinsamen Hit âMessy in Heavenâ. Musikalisch irgendwo zwischen Bedroom-Pop, Singer-Songwriter-Vibes, DrumânâBass-Referenzen und clubtauglichem Electro klingt das weitaus schmissiger als die knallharte Bibel-LektĂŒre. Und auch wenn in diesem Buch viel wildes Zeug drin steht â dieses Kapitel dann eben doch nicht.
Ausgerechnet die Kirche machte sie zur Musikerin
Als Venbee uns kĂŒrzlich zum Interview besuchte, erzĂ€hlte sie uns ĂŒberraschenderweise, dass sie der Kirche ein stĂŒckweit auch ihre Karriere verdankt. Ihr GroĂvater sei nĂ€mlich Pianist in der örtlichen Kirche gewesen, und habe sie zuerst auf die Idee gebracht, selbst Musik zu machen. Die ersten Lieder und Gedichte schrieb sie dann mit acht Jahren â und hörte niemals wieder damit auf. Schon gar nicht, als sie dann noch eine Gitarre geschenkt bekam. WĂ€hrend des Lockdowns intensivierte Venbee die Arbeit an ihrer Musik, schaffte sich die nötigen Production Skills drauf, schrieb Songs fĂŒr andere Artists und fĂŒr ihre eigene Diskographie.
âJesus war auf meinem Rave.â
Die Idee zu âMessy in Heavenâ kam Venbee nach einem Traum. âIch trĂ€umte einmal, dass Jesus plötzlich bei meinem Haus-Rave vor der TĂŒr stand. Zu der Zeit kĂ€mpfte ein Freund von mir gerade mit seinen Drogenproblemen. Das habe ich beides in einen Song gepackt â und einen verdammten Banger produziert.â Eine kleine Kontroverse löste âMessy in Heavenâ dabei natĂŒrlich aus: âEinige Leute waren angepisst. Ist doch klar. Wenn man Jesus und Kokain in einem Satz sagt, gibtâs gleich Diskussionen. Aber es ist nun mal mein gutes Recht, eine Geschichte zu erzĂ€hlen.â Sie habe den Song nicht geschrieben, um Leuten vor den Kopf zu stoĂen. Es sei ihr um den Struggle ihres Freundes gegangen und dafĂŒr habe sie eben eine interessante Geschichte gefunden.
Was sie sonst noch zu erzĂ€hlen hat â ĂŒber das Kleinstadtleben in ihrer Heimat Chatham, ĂŒber die Arbeit mit ihrem Idol Rudimental, ĂŒber den Einfluss von DrumânâBass und ĂŒber ihre Karriere â erfahrt ihr in diesem Videointerview.
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