Wer kennt sie nicht, die immerwährende Debatte über Bürgergeld & co.: wenn dieses nur geringfügig unter dem Arbeitsentgelt liegt, lohnt sich Arbeit einfach nicht. Da liegt es doch auf der Hand, dass die meisten Leute lieber zuhause bleiben und Sozialleistungen beziehen. Und das ist den Arbeitswilligen gegenüber unfair. Vielleicht gibt es aber auch eine andere Lesart: nicht das Bürgergeld ist zu hoch, sondern die Mindestlöhne zu niedrig, wir müssen sie anheben! Sind wir dann auch bereit, unseren Mitmenschen zuliebe höhere Preise in Kauf zu nehmen?
Die Longs greifen einen aktuellen Vorstoß der Politik auf, Überstunden steuerfrei auszuzahlen. Auch wenn beide den Vorschlag gut finden, gibt es einige Fallstricke, wie HeiLong zu bedenken gibt. Was, wenn jemand eine Teilzeitstelle antritt und gezielt Vollzeit arbeitet, um einen höheren steuerfreien Anteil zu haben? Bedeutet das im Umkehrschluss, dass nur in Vollzeit Arbeitende ein Anrecht auf steuerfreie Auszahlung der Überstunden hätten? Beides wäre Benachteiligung! Wie so oft bei solchen gut gemeinten Unterfangen - vom Gesetzentwürfen bis zur Umsetzung - ist der Gesetzgeber gefragt, um Schlupflöchern und Übervorteilung oder Fehlschüssen vorzubeugen.
Führt ein finanzieller Anreiz automatisch dazu, dass Menschen noch mehr arbeiten und daran zugrunde gehen? Kann man so oder so sehen, schließlich werden bundesweit bereits Milliarden an Überstunden geleistet. Und was ist mit Vertrauensarbeitszeit? Wie man es dreht und wendet, bei aller Fürsorgepflicht des Arbeitgebers liegt es auch in der Eigenverantwortung jedes Arbeitnehmers, das Erreichen der Arbeitsziele und das eigene Wohlergehen im Einklang zu bringen.
Die Longs danken euch wie immer fürs Zuhören.
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