Die prominenteste Politikerin der Partei Die Linke Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer, die Ikone der deutschen Frauenbewegung, haben zusammen ein „Manifest für Frieden“ verfasst, das inzwischen mehr als 700.000mal unterschrieben wurde. In Berlin kamen tausende Menschen zu ihrer Kundgebung unter dem Motto „Aufstand für Frieden“. Das Spektrum der Teilnehmenden war breit, darunter Pazifisten, Linke, aber auch Rechtsextreme, Reichsbürger und Russlandfreunde. Viele verbunden durch ein grundsätzliches Misstrauen gegen die herrschende Politik und durch die Angst vor der Ausweitung des Krieges in der Ukraine. Unter den Teilnehmern war zum Beispiel Jürgen Elsässer, Chef des rechtsextremistischen Compact-Magazins, der verurteilte Holocaust-Leugner und Neonazi Nikolai Nerling sowie der rechte Medienaktivist Matthäus Westfal, der am Angriff auf dem Reichstag beteiligt war.
Entsteht hier ein neues politisches Sammelbecken für Menschen, die Angst vor einem Atomkrieg haben, für Pazifisten, für Linke, für Rechte, und Rechtsextreme?
Schon im Vorfeld wurde auch in der AfD und auf rechtsextremen Plattformen für die Demo mobilisiert: Am Jahrestag des Beginns des Kriegs in der Ukraine hatten AfD und Pegida zum großen Friedensspaziergang in Dresden aufgerufen. Hier überwog das Verständnis für Russland. Das Leid der Ukrainer kam nicht zur Sprache. Es waren auch führende AfD-Politiker gekommen. Sachsens AfD-Parteichef Jörg Urban warb in seiner Rede dafür, an der Demonstration von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer teilzunehmen.
Ein Film von Tom Fugmann und Knud Vetten.
https://www.mdr.de/investigativ/index.html
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